
Was ich gerne eher über die Krebserkrankung meines Mannes und über mein Leben als Witwe gewusst hätte
Hätte ich damals diese Dinge gewusst, hätte ich einiges anders gemacht. Damit du nicht in die selben Fettnäpfchen trittst, habe ich dir diesen Blogbeitrag erstellt. Danke mir später. Lies weiter, wenn dein Partner gerade an Krebs erkrankt ist oder sich weigert, dich zu heiraten.
Vor der Krebsdiagnose: Informationen, die ich gerne gehabt hätte
Viele, die selbst an Krebs erkrankt sind, oder die Angehörigen, die gerade jemanden begleiten, der an Krebs erkrankt sind, machen sich in schlaflosen Nächten unzählige Gedanken, ob sie schon eher etwas bemerkt hätten haben können. Mit Steffens Erkrankung am Nasopharynxkarzinom waren es folgende Anzeichen, die wir komplett ignoriert haben (Das bedeutet nicht, dass diese Anzeichen bei dir gleich Krebs bedeuten, doch wenn es sich komisch anfühlt, lass es sicherheitshalber vom Arzt abchecken).
Gerne teile ich mit dir meine Fehler und die daraus resultierenden Erkenntnisse, in der Hoffnung, dass dir mehr Zeit bleibt bzw. dass du die Zeit besser nutzen kannst, als ich und dir nicht deinen schönen Popo sinnlos abarbeitest:
Dinge, die darauf hindeuten, dass in deinem Körper vielleicht Krebs wächst:
Graue Haare im jungen Alter
Schon mit 30 hatte Steffen erste graue Haare und einen grauen Bart. Oft wurde er darauf angesprochen, hat es aber gerne unwirsch abgewehrt.
Ein Entzündungsherd, der nicht bekämpft wird
Steffen hatte einen Dauerschnupfen, er schob es, genauso wie die „Fachärzte“ auf eine schiefe Nasenscheidewand zurück. Such dir eine Zweitmeinung. Vertrau auf deinen Instinkt. Nimm im Ernstfall Geld für eine Privatpraxis in die Hand. Das Geld kannst du wieder erarbeiten, dein Leben nicht. Wo eine Entzündung nicht innerhalb von Monaten geheilt wird, kann durch den Epstein-Barr Virus Krebs entstehen. Kenne deine Entzündungsherde und bekämpfe sie.
Rapider Gewichtsverlust
Wir haben es auf die Umstellung auf vegane Ernährung nach unserem gemeinsamen Indienurlaub geschoben. War dann aber doch Krebs
Vertraue deinem Instinkt
Ein Knubbel, der da nicht hingehört? Eine Körperreaktion die unnormal ist? Lass es checken. Du traust dem Braten nicht? – Zweitmeinung! Bei Frauen beträgt das Risiko 42,6 Prozent, bei Männern 47,5 Prozent an Krebs zu erkranken, wobei zwei Drittel erst im Alter von über 65 Jahren erkranken, wo die Zellen auch langsamer wachsen. Je jünger der Patient, umso höher die Wahrscheinlichkeit, dass Krebszellen schneller wachsen.
Wir wussten ab der ersten Minute, ab dem ersten geschwollenen Lymphknoten, dass hier etwas nicht in Ordnung ist. Die Ärzte waren drei Monate lang anderer Meinung. Hätten wir uns mal mehr durchgesetzt …
Dinge, die während der Krebserkrankung geholfen hätten
Während ich diesen Blogartikel schreibe, denke ich mir so: Mein Gott, waren wir blauäugig! Warum habe ich nicht im Internet gesucht? Ich hoffe, dir hilft dieser Blogbeitrag, wenn dein Partner gerade an Krebs erkrankt ist:
Wichtige Fragen an Ärzte
Ich weiß noch, wir waren so glücklich, dass wir wenigstens privatversichert waren. So bekamen wir jeden Laborbericht, jeden Arztbrief und als das Faß am überlaufen war, auch Chefarztbehandlung. Gleichzeitig waren wir auch nicht davor gefeit, dass wir drei Monate zu spät behandelt wurden, weil uns kein Arzt ernst genommen hat und wir mehr Haftungsausschlusserklärungen unterschrieben, als Unterlagen bekommen haben.
Lasst euch den Arztbericht geben. Fragt nach dem Stadium des Krebses. Hätte ich gewusst, dass es Stage IV Krebs ist, hätte ich sofort die Arbeit aufgegeben und mich nur um Steffen gekümmert und die letzten Tage zu zweit genossen.
Praktische und emotionale Unterstützungsmöglichkeiten
Checke mit deinem Hausarzt, ob du dich krankschreiben lassen kannst. Kläre mit der Krankenversicherung, ob es finanzielle Unterstützung bei Pflege gibt. Welche Ansprüche du hast. Ob du vielleicht Anspruch auf Psychotherapie hast. Wenn nicht oder wenn du erst einen Termin in sechs Monaten bekommst (das kann nur zu spät sein), investiere das Geld in deine und seine Psyche.
Umgang mit der Unsicherheit
Nehmt das Angebot der psycho-onkologischen Betreuung auf der Krebsstation an. Suche dir selbst therapeutische Betreuung und Hilfe. Euer Leben, eure Sicherheit, das was ihr kanntet, fliegt gerade schneller auseinander, als ihr schnipsen könnt. Jetzt ist guter Rat teuer, Freunde und Familie so wichtig. Ihr müsst da nicht allein durch!
Heiratet
Wenn ihr nicht verheiratet seid, dann tut es jetzt. Es erspart euch im Worst Case viele Probleme, du kommst ohne Probleme ins Krankenhaus. Du bist die erste Ansprechpartnerin für alle Sorgen und Probleme und nicht irgendein Verwandter. Du kennst deinen Schatz am besten und er dich. Aber verlass dich nicht auf die Witwenrente – die ist peanuts und bekommst du wahrscheinlich nur für 2 Jahre – ein Viertel seiner Rente, auf die er jetzt (!) Anspruch hat. Von dem Papierkram will ich gar nicht reden. Jede private Vorsorge ist besser! Gleich kommt ein Link zu einer Fachfrau.
Lasst den Gedanken an den Tod zu
Ich weiß, gerade dein Partner wird das alles durchstehen, weil er eine Kämpfernatur ist. Aber weil er eine Kämpfernatur ist, weiß er auch, dass du Sicherheit brauchst. Dazu gehört auch, das Unaussprechliche auszusprechen. Denn es gibt dir im Ernstfall Sicherheit. Sprecht in Ruhe darüber, wie er sich eine Beerdigung vorstellt, was er sich für dich wünscht.
Patientenverfügung und Vollmacht, Testament und Nachsorge
Ich weiß, es ist unangenehm, aber es vereinfacht viele Dinge. Du weißt, was er will und kannst im Ernstfall seinen Willen durchsetzen. Beate Plapper ist da eine versierte Ansprechpartnerin für dieses Thema. Besorg dir eine Vollmacht für seine Konten, damit die ersten Rechnungen bezahlt werden können.
Keine Durchhalteparolen
Steffen ist alleine gestorben, ohne mich. Rückblickend war das gut so. Wäre ich dabei gewesen, hätte ich ihn angefleht: „Wie soll ich ohne dich weiterleben?“, ich hätte auf Organtransplantation und Co. bestanden. Wir schaffen das! Aber nix da:
Wenn es Zeit ist, ist es Zeit. Auch wenn du dir gerade nicht vorstellen kannst, alleine ohne ihn weiterzuleben, stell dir mal vor, wie es ihm gerade gehen muss. Er muss sich in ein absolut neues Kapitel bewegen. Du verlierst ihn aber er verliert sein ganzes Leben. Mach ihm nicht noch mehr Sorgen, lass ihn gehen. Sag ihm, dass du ihn liebst und dass du es ohne ihn schaffen wirst (Spoiler: wirst du und wenn du es nicht glaubst, folge mir hier einfach auf der Seite oder im Newsletter)
Gesunde Ernährung
Steffen hat die Nebenwirkungen der Chemotherapie besser als andere Mitpatienten vertragen. Es war erstaunlich. Für zwei Monate war er sogar kurz krebsfrei, so dass wir noch mal nach China fliegen konnten. Aber Krebs ist halt Krebs…
Auch wenn die Ärzte sagen, es ist egal, was er isst, ist dem nicht so. Beschäftigt euch mit TCM, gesunder, veganer Ernährung oder auch Ketose. In diesem Buch habe ich all mein Wissen zusammengefasst, welches Steffen so geholfen hat, das Buch kannst du hier direkt als Ebook kaufen und sofort herunterladen.
Und manchmal schneller als man denkt, ist es da, das Leben als Witwe. Wie geht das jetzt alles? Ist das, was ich fühle, richtig? Man hat keine Lust weiterzumachen und steht trotzdem jeden Tag wieder auf:
Leben als Witwe: So kannst du dein neues Kapitel beginnen
Egal ob du willst oder nicht. Egal ob es Sinn macht. Nachvollziehbar, wenn du gerade des Lebens müde bist. Aber Überraschung: Du lebst noch! Dieser Blog hier widmet sich übrigens dem Leben nach dem Verlust, hier kannst du von Anfang an alles durchlesen – weiter zum Danachblog.
Aber hier erstmal zu den wichtigsten Punkten:
Emotionale und finanzielle Herausforderungen
Witwe zu sein ist schlimmer als du denkst. Gleichzeitig ist es aber nicht so schlimm, wie du denkst. Ich dachte, mal wieder, ich muss da allein durch. Mein bester Freund und Partner war tot. Mit wem sollte ich mich jetzt austauschen?
Die Bürokratie ist unmenschlich und hält dich auf Trapp. Du wirst an den Büromenschen verzweifeln. Gleichzeitig wirst du von ganz tollen Menschen, die dir helfen, positiv überrascht. Nichts ist mehr, wie es scheint.
Wiederentdeckung des Selbst und neue Lebensziele
Die Witwenzeit ist wie eine Art Pubertät aus der Hölle, du hast noch nie so einen großen Schmerz verspürt, gleichzeitig verändert sich gerade dein Leben auf radikalste Weise.
Nichts ist mehr, wie es scheint oder wie es dir die anderen gesagt haben.
Es gibt nur zwei Möglichkeiten
Entweder bist du das Opfer, welches sich bis zum Ende aller Tage durch den Schmerz definiert oder du reißt das Ruder herum, steuerst auf dein neues Leben zu und nimmst im Herzen deinen Mann mit.
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Echte Tipps von einer, die es durch die Trauer geschafft hat
Mit meinen Beiträgen unterstütze ich mittlerweile tausende Frauen.
Vergiss nicht: Du bist nicht allein!
Ab jetzt kann es nur besser werden – worauf wartest du noch?
Was würdest du anders machen?
Du hast ähnliches erlebt, über das du immer noch entrüstet bist? Dinge, die du gerne eher gewusst hättest?
Hast du einen Tipp, den ich hier noch einfügen soll? Schreib es in die Kommentare!