Mit welcher Ernährung kannst du deinen Körper in der Trauer unterstützen? Gibt es eigentlich eine bestimmte Ernährungsweise, die deinen Körper in der Trauer unterstützt? Welches Essen hilft in der Trauer? Kann dich Comfort Food trösten?

Was isst man in der Trauer?

Der Kloß im Hals ist groß. Man bekommt kaum etwas herunter. Viel zu tief sitzt dein Schock.

Dein Essen nur noch für dich allein zu kochen, das bekommst du kaum hin. Hauptsache nicht das Haus verlassen und die Decke über den Kopf ziehen.

Versteh ich – ich war da – 2019

Als ehemalige Cateringköchin habe ich aus den Resten meiner Küche irgendwelchen Klumpatsch zusammengebraten, bis ich mich anfing, mit meiner Ernährung bei Trauer zu beschäftigen. Und siehe da, es gab bestimmte Speisen, die meinem Körper helfen konnten, besser mit dem Schmerz umzugehen. Ein paar davon habe ich hier in meinen Rezepten gesammelt. 

Comfort Food

Fangen wir an mit dem Comfort Food.

Die Briten haben so ein schönes Wort für das, was wir Trauernden gerade brauchen: Comfort Food.

Die deutschen Übersetzungen dafür sind leider zu sperrig: Wohlfühlküche? Trostessen? Nervennahrung? Trostmahlzeit?

Na dann, Trost Mahlzeit!

Cocooning und Comfort Food – das Beste bei einem Trauerflash:

Comfort Food ist alles, was dich gustatorisch – also geschmacklich – sanft und warm umarmt.

Eine Schüssel voll warmen Glücks und wohliger Reminiszenzen.

Und wir haben da alle verschiedene Speisen, die uns trösten können:

• Hühnersuppe wie bei Oma
• Spaghetti Bolognese
• Risotto
• Grießbrei mit brauner Butter und Zimt und Zucker
• Fischstäbchen mit Kartoffelpüree
• TexMex Tortillas mit Tonnen von schmelzendem Käse

Warum funktioniert Comfort Food?

Wenn ich langsam ins Tal schlittere, bekomme ich immer einen großen Appetit auf irgendetwas mit Nudeln. Nudeln gehen immer.

Dann ist auch die Konsistenz im Mund wichtig: warm und weich muss es sein. Sanft. Vielleicht mit einem nussbutterigen Abgang. Oder auch ein großer Becher voll Ben & Jerrys Cookiedough Ice.

Es scheint, als müsste die Seele tief in unserem Inneren besänftigt werden.

Warum sind es aber immer solche Speisen?

Kohlehydrate helfen in der Trauer

Ja, wir Mädels kennen das sicher. Wenn sich wieder der Besuch aus Moskau, der roten Tante, Blutwurstsalat usw. usf. ankündigt geht der Heißhunger auf Schokoladen und Nudeln los. Und was wir vielleicht nicht wissen, wir machen instinktiv alles richtig:

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Kohlenhydrate erleichtern den Transport von Tryptophan zum Gehirn. Tryptophan findet sich wiederum in

• Samen und Nüssen
• Sojaprodukten
• Käse
• Lamm, Rind, Schwein, Wild
• Huhn, Pute, Eier
• Fisch
• Hülsenfrüchte

Besserer Schlaf in der Trauer

Tryptophan war in der stressigen Cateringzeit unsere Geheimwaffe, trotz all der Sorgen und Bandscheibenschmerzen überhaupt einmal in der Nacht zu schlafen.

Warum?

Tryptophan hilft dir auf natürliche Weise beim Einschlafen. Einfach eine Kapsel vor dem Zubettgehen einnehmen, ab ins Bettchen und Augen zu. Magisch!

Schau auf dieser Seite vorbei, um dir das für dich beste Tryptophan-Produkt auszusuchen: 

Omega-3-Fettsäuren

Eine Studie fand heraus, dass Menschen mit einem Omega-3 Mangel und einem niedrigen Vitamin-D-Spiegel ein höheres Depressionsrisiko aufweisen. Ich merke auch, wenn ich Fischhunger bekomme, dass das Tief unterwegs ist. Es kann nicht schaden, Omega 3 Fettsäuren in die Ernährung bei Trauer zu integrieren.

Den Bericht über die  Studie findet ihr unter diesem Link.

Omega-3-Fettsäuren findet ihr hier:

• Leinsamen
• Chiasamen
• Tofu
• Walnuss
• Avocados
• Rosenkohl
• fetter Fisch (Lachs, Makrele)

Oder hier, wenn es schnell gehen soll mit Fischöl, achte auf hohe Bioverfügbarkeit:

wobei natürlich immer das echte Essen vorzuziehen ist, da der Körper natürliche Nährstoffe besser verarbeiten kann.

Vitamin D

Und natürlich Vitamin D – das Sonnenvitamin. Jetzt, wo der Sommer zu Ende geht, ist die Zeit reif für Alternativen. Letztens musste ich mir sogar von einer Ärztin erklären lassen, dass man theoretisch in der Mittagszeit sich mindestens 30 Minuten Sonnenlicht aussetzen müsste, um dieses in das nötige Vitamin D umzuwandeln.

2018 hatte ich trotz täglichen stündlichen Radfahrten am Mittag im Sonnenlicht im September einen Vitamin-D-Spiegel von 20.

Ich war erschüttert. Seitdem werfe ich zusätzlich Vitamin-D ein, um mich zu schützen, denn Vitamin-D sorgt für

• Knochenbau
• besseres Immunsystem
• verringertes Krebsrisiko

Man findet es in:

• Fisch (Lachs)
• Pilze
• Tofu
• Joghurt

Ihr seht also schon, der Hieper nach Fisch kommt nicht von ungefähr.

Mein Vitamin-D habe ich hochdosiert auf Rezept von meiner Hausärztin bekommen.

Gesunde Rezepte für die Ernährung bei Trauer

Nichts geht jedoch über eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Wenn du es schaffst, die oben genannten Nährstoffe über deine Diät einzunehmen, dann ist dies wesentlich gesünder als die Nahrungsergänzungsmittel.

Wenn du wiederum gerade kaum etwas isst, können dich die Nahrungsergänzungsmittel wesentlich unterstützen.

Ich habe dir hier einige Bücher zusammengestellt, die dir mit ihren Rezepten in der Trauer helfen können:

Fazit:

Esst eure Kohlehydrate ohne schlechtes Gewissen, wenn die Trauerwelle über Euch zusammenschlägt. Esst Eis und Schokolade. Und ab und an einen fetten Fisch. Und wer Veganer ist, Tofu und Hülsenfrüchte ohne Ende. Verurteilt euch nicht für eure Gelüste, folgt ihnen. Euer Instinkt hat ein paar tausend Jahre mehr Erfahrung als ihr.

Lasst Euch einfach in den Trauerkokon fallen. Das geht auch wieder vorbei.