Sonntagmorgen 07:30 Uhr. Steffen hat unglaubliche Energie. Er springt direkt aus aus dem Bett, kocht sich seinen Chaga-Tee, macht sich einen frischen Smoothie und bereitet uns das Frühstück vor.
Ich kann mich nach dem gestrigen Tag nicht so einfach vom Fleischmagneten lösen und wälze mich noch faul hin und her. Und Steffens Hyperaktivität schon am morgen beäuge ich leicht skeptisch.
Nun, irgendjemand hat in der Lagerhaltung versagt, die Butter fehlt! Ok, Butter in Kreuzberg – eine kleine Odyssee, aber eine türkische Bäckerei auf der Wrangelstraße hilft uns aus aus. Endlich können wir frühstücken.
Wir wollen heute mit den Rädern ins Brandenburgische. Es ist wunderbar kühl und klar. Septemberherbstluft und Septemberwolken und Septemberhimmel. Mit dem Finger auf Google suchen wir uns Lindow aus, ca. 2 Stunden von Berlin entfernt. Wir fahren mit dem Auto hin, die Fahrräder haben wir hinten eingeladen.
Steffen fährt! Das ist die eigentliche Attraktion.
Er kann endlich wieder klar sehen und fokussieren und hat große Lust, Auto zu fahren und keine Kopfschmerzen mehr. Die Fahrt mit dem Auto nach Lindow ist schon wunderschön.
Angekommen, besuchen wir dort ein altes zerstörtes Kloster und beginnen mit den Fahrrädern die Seeumrundung des Wutzsees. Es geht über Stock und Stein, Treppen hoch und wieder runter, über Sandwege mit leichtem Wind und klarer Sonne. Es ist wunderschön.
Steffen hat sich energetisch so verändert, dass er plötzlich freundlich die Leute anspricht und sich Tipps geben lässt. Das ging früher nur auf Arbeit, nie privat.
Ein wunderschöner Ausflug an den Wutzsee.
Nach weiteren zwei Stunden haben wir den See umrundet und belohnen uns mit Matjes und Bratkartoffeln in dem schnuckeligen Café am See mit dem Bootsverleih daneben. Alle anderen essen Torten, Eis und Kaffee, die Torten sehen fantastisch aus. Aber! Das ist nichts für Steffen (war es glücklicherweise noch nie) und Matjes ist schön fett und hat Omega 3 Fettsäuren.
Danach geht es nach Hause, wir wollen ja noch zu unserem Lieblingsinder. Da wir aber gerade gegessen haben, lassen wir uns Zeit und nehmen einen extra großen Bogen über Neuruppin und Neustadt an der Dosse. So fahren wir aus dem Westen kommend nach Berlin.
Ich sage zu Steffen, wir fahren über Falkensee, wollen wir unsere Freunde dort spontan besuchen? Er findet die Idee super, also fahren wir zu den beiden. Auf dem Weg dahin schlafe ich, ich bin noch total von den letzten Tagen kaputt.
In Falkensee angekommen sind unsere Freunde in der Tat da und freuen sich tierisch. Freunde kommt vielleicht von freuen. Haha. Scherz. Nein, es ist wunderbar bei den beiden. Wir quatschen, besser gesagt, Steffen quatscht. Er redet schon den ganzen Tag, ich bin froh, dass andere es auffangen und sich sein Geschnatter anhören. Er brodelt über vor Energie. Unglaublich.
Plötzlich ist es um 7 und wir schaffen es nicht mehr zum Inder, also ab nach Hause, unterwegs im Auto übers Handy Sushi bestellt – ich liebe Berlin und die Technik.
Nachdem beide in der Dusche waren, klingelt pünktlich der Japaner und wir schauen uns das gestern ausgeliehene Video „Shape of Water“ endlich an. Sehr schön.
Ein traumhafter Sonntag!