
Packliste für die Reha
Aus der Rubrik: „hätte ich das mal eher gewusst“ habe ich euch hier eine Packliste für euren zukünftigen Reha-Aufenthalt erstellt, damit ihr dort den Boss oder die Queen machen könnt. Dein nächster Kuraufenthalt wird so ein purer Gewinn.
Dein erstes Mal?
Das ist der Blick, denn man entgegengeworfen bekommt, wenn man wieder stümperhaft den viel zu oft verwendeten ausgeleierten Kaffeepappbecher aus der Cafeteria mit losem Kaffeepulver und heißem Wasser penetriert.
Tief in deiner Brust spürst Du die rostige Klinge des Versagens. Das muss nicht sein!
Alte Rehahasen wissen natürlich ganz genau, worauf es neben der allseits bekannten und mitgelieferten Checkliste der Klinik ankommt. Die Checklisten der Rehakliniken sind meist identisch und beschränken sich auf das Wesentliche. Klicke hier für eine klassische Packliste.
Aber die alten Rehahasen, die, die dir die Kliniknamen wie andere ihre Besitztümer und Latifugien um die Ohren klatschen, wissen es besser, denn es gibt die
Reha-Packliste für die Pro´s
Das ist die Packliste, die die Erst-Rehabilitanden von den Pro´s unterscheidet. Dieses geheime Wissen, welches in dieser Packliste liegt, lässt dich über allen Dingen schweben.
Der Moment, wenn du an der Warteschlange der Süchtigen an der Cafeteria hocherhobenen Hauptes mit einer dampfenden Tasse Kaffee im Thermosbecher vorbei ziehst … unbezahlbar!
Wenn du das Blut der Mit-Rehabilitanden in einer wilden Tunika in Wallung bringst. Weil du es kannst. Denn Bademäntel sind so Ferienlager!
Wenn Du der Paradiesvogel sein willst, der mit seinen seltenen edlen Waren bald zum König des Reha-internen Schwarzmarktes erhoben wird. Der aushelfen kann, bei beschissenem Geschmack, Herzeleid und Kondomen.
Wenn „Ksskss“ die Standartbegrüßung auf dem Gang vor der Kantine wird und du obszön deinen Kunstpelzmantel öffnest, und die Blicke auf das Innenfutter des Mantels lenkst – prall gefüllt mit Kaffee, Kondomen, Kürbiskernöl und Katzen. Dann bist du der King des Hauses. Der Schwarzmarkt von Berlin 1946 kann nach Hause gehen.
Ok, ihr habt euch genug in Geduld geübt. Hier kommen die wirklich wichtigen Informationen für die Reha-Packliste:
Thermobecher / Thermokanne /Teebecher/Schüssel/Thermosteebecher
Das ist das allerwichtigste Item. Die Zimmer in der Reha sind genau wie in einem Hotel. Man kann echt nicht meckern. Aber eine Sache fehlt: es gibt keine Wasserkocher oder Tassen, wie man es vom Hotel her kennt. Natürlich könnte man sich einen Wasserkocher oder ein Reisewasserkocher mitnehmen, aber es ist halt ein versicherungstechnisches Ding.
Tassen gibt es nur in der Kantine und die sind relativ klein.
Bademantel geht auch in MEGA
Ich persönlich bevorzuge ein Strandkleid, denn Bademantel ist so 90er. Außerdem ist es im ganzen Haus warm, der Weg zur Schwimmhalle überdacht und beheizt. Das Wasser selbst ist bestimmt 25 Grad warm. Man kann einfach nicht frieren und mit etwas Fantasie fühlt man sich fast Ibiza.
Here you go, Kimono!
Pro-Tipp:
Mit so einem wilden Fummel kann man bei den Frauen Spreu von Weizen trennen. Starke, intelligente und selbstbewusste Frauen werden dich für die Tunika loben und bewundern. Schwache und missgünstige Frauen werden dich verachten. Auf diese Weise sparst du dir mit dem Tunika-Indikator viel Zeit.
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Fancy Tee neben dem klassischen Teeangebot
In der Reha hat man 24 h Zugang zu einer Wasserquelle mit und ohne Sprudel und einem Wasserkocher für alle. Es gibt viele Sorten Tee kostenlos zur Auswahl, aber leider keinen grünen Tee zum Beispiel. Oder Yogi-Tee für Hippie-Dana. Oder frischen Ingwer zum aufbrühen. All das will auf die Packliste für die Reha.
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Heiße Brühe am Abend
Und zum kalten Abendbrot wäre manchmal auch was Heißes schön.
Vielleicht ein gutes Brühpulver oder Misopaste für eine flotte und gesunde Suppe?
Diese Brühe hier ist basisch und wohlschmeckend und ist somit am Abend eine gute Beilage:
Und Kaffee! Ja, es gibt eine Cafeteria und einen Automaten, aber nichts davon kann meinen verwöhnten Gaumen einer Italienreisenden befriedigen. Bei der Qualität des Kaffees hier kann man auch Pulverkaffee trinken und spart Zeit und Geld, da man sich nicht mit den anderen in die Schlange vor dem Getränkeautomaten stellen muss. Ab auf die Packliste für die Reha für die Frau.
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Kaffeepulver
Wir haben alle unseren Fitz mit dem perfekten Kaffee. Sei es die Taps-Maschine, der Espressokocher oder der perfekte Vollautomat.
Aber glaube mir, während der Kur wird dir auch dieser Zahn gezogen. Ich habe mir dann im lokalen Supermarkt dieses italienische Pulver gekauft und es hat definitiv mein Leben gerettet. Bestelle es dir gleich direkt in die Reha:
Bluetooth Kopfhörer / Kopfhörer
Bingewatching in der Nacht? Endlich wieder ordentliche Musik hören? Podcasts von schlauen Leuten? Ja, genau dafür brauchst Du Kopfhörer.
Und wenn es so eine vollautomatisierte Massageliege gibt, gibt es kaum schöneres als ordentliche Musik und sich von allen Seiten durchruckeln zu lassen.
Bau dir deine eigene Misanthropen-Blase mit diesen Artikeln für die Packliste für die Reha.
Vitamin D, C, Magnesium (Nahrungsergänzungsmittel)
Jeder hat seine Mittelchen, die ihm helfen. Sicher wirst du in der Reha mehr Sport als normal treiben, da kommt Magnesium immer gut.
Vitamin D fürs Gemüt, Vitamin C für die Abwehr. Ihr wisst selbst was gut für euch. Auch hier gilt:
Lieber haben statt hätten.
Frau K.
Kürbiskernöl / Sojasoße / Gewürze
Ja das Essen. Das Essen ist in der Reha meist sogenannte Vollwertkost. Alles ist schonend zubereitet und nicht so geschmacksintensiv. Wenn du mehr gewohnt bist, helfen dir mitgebrachte Hilfsmittel.
Kürbiskernöl pimpt jeden Salat, langweilige Suppen und sogar Wurstsalat. Sojasoße verbessert alles und Gewürze sind Gewürze.
Schreibsachen / Block /Malzeug / Laptop
Das beste Mittel gegen das verrückt werden, ist die Fähigkeit, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Und vielleicht hast oder entdeckst du neue Talente? Auch zum Gedanken sortieren ist das einfach unabdingbar. Und wenn du kein Talent hast, geht auch ein Mandalabuch zum selbst ausmalen. Oder
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Nagelschere/Knipser
Ja, wichtig-po-pichtig, wenn du nicht irgendwann wie Draculas Enkel aussehen willst und den anderen Mitmenschen beim Wassersport blutige Verletzungen mit den Fußnägeln zufügen willst. Das verringert nämlich deine Anhängerschaft massiv. Ab auf die Packliste!
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Schuhputzzeug
Jaja, wenn dann alle schon die Spur deines Dreckes aus den Profilen der Springerstiefel in dein Zimmer ablesen können, weißt du, du solltest langsam mal wieder Schuhe putzen.
Imprägnieren heißt das Zauberwort. Soviel im Wald waren deine Lederbotten lange nicht mehr. Also sei gut zu ihnen.
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Taschenmesser/ kleines Messer
Wehrlachse, toxische Männer, Ingwer, Zitronen, Käsebatzen … es gibt immer etwas zu zerhäckseln. So ein Messer ist echt wichtig. Jede Frau braucht ein Taschenmesser, sagt mein Papa. Und Springerstiefel – sage ich.
Und wenn du dir mit dem Taschenmesser in dramatischer Squat-Pose vor dem Zimmer hockend nur die Nägel reinigst. #russenhocke
Waschmittel
Natürlich gibt es Leute, die wie Gräfin Kokoschka mit fünf Koffern für fünf Wochen anreisen. Aber das ist nicht mein Stil. Deswegen gebe ich mir aller 1,5 Wochen die Automatenchallenge.
Challenge warum? Es gibt in dem ganzen Gebäude nur zwei Waschmaschinen und zwei Trockner, die hart umkämpft sind. Die Countdownzeiten sind nicht korrekt und sie liegen im obersten Geschoss mit Treppen.
Bei einem Waschvorgang rennt man gefühlt 6x hin und her. Und man muss DAS Zeitfenster finden, in dem die Waschmaschine frei ist, ständig vollgepackt mit der Dreckwäsche. Und Waschmittel mithaben.
Münzen
Bargeldloses Zahlen? Hier am Arsch der Heide? Hahaha! Jeder Automat funktioniert hier nur mit Münzen … Killt das Sparschwein.
Fahrrad
Ich hab mein Fahrrad bei, weil die hier nur Gurken mit 3-Gang-Nabenschaltung haben. Sowas beleidigt mein Rennfahrererbgut. Also brauche ich mein Rad. Ab auf die Packliste!
Kopfkissen / Überdecke
Ja, es gibt Leute, die bringen ihre Kuscheldecken und ihr Nackenkissen mit. Vollkommen legitim, denn Schlaf ist heilig. Wir Frauen mögens kuschelig, ab auf die Packliste für die Reha.
Warme Socken fürs Zimmer
Mimimi. Ja. Wichtig. Meine liebe Ex-Tischnachbarin der ersten Stunde hat mir welche gestrickt und extra noch nachgeschickt. Was für ein Herz: die Dame ist so goldig.
Liebe Dana,
mit viel Interesse verfolge ich deinen Blog, auf den ich dieses Jahr am Todestag meines Mannes gestoßen bin, der im Januar 2017 verstorben ist. Ich habe viele ähnliche Erfahrungen gemacht.
Bei meiner Reha (es war meine erste und einzige) hatte ich noch eine hübsche Tagesdecke (ein einfaches schönes indisches Tuch), eine Tischdecke und ein Platzset dabei. Einfach um das Zimmer etwas wohnlicher zu machen.
An praktischen Dingen hatte ich zu meinen Teebeuteln noch Milchpulver und Zucker mit sowie einen Teelöffel. Außerdem Spülmittel, einen Spülschwamm und ein Geschirrtuch. Und einen eigenen Becher (für das Wasser z. B.).
Das wichtigste jedoch, finde ich, ist ein offenes Herz und wenig feste Erwartungen mitzubringen. Dadurch konnte ich von vielen Angeboten und Begegnungen mit Menschen etwas schönes mitnehmen. (Und die ewigen Nörgler, die es überall gibt, kann man ja versuchen zu meiden.)
Ich wünsche dir noch eine schöne restliche Reha und dass du viele gute Erkenntnisse mit nach Hause nehmen kannst.
Viele Grüße
Beate
Danke liebe Beate! Stimmt, Spüli ist auch wichtig. All das andere Aufgelistete ist auch wichtig. Alles Liebe, Dana
Huhu
ich war bis jetzt erst einmal in Reha, und was ich vergessen hatte: Schere, Tacker, Klebeband, Prittstift, Locher und Schnellhefter/Ordner, um die ganzen Unterlagen zu sortieren, die sich da so ansammeln. Mit dem Klebeband habe ich empfangene Karten an die Wand geklebt und die Schere war unbezahlbar.