Freitagmorgen, heute starte ich um 5:00 Uhr, da ich mal wieder ziemlich zu tun habe. Ich habe zwar gestern schon sehr viele Dinge vorbereitet, aber das meiste muss natürlich frisch gemacht werden, sonst schmeckt es ja nicht. Also schnell den Einkauf gemacht, es gibt den Tetrapak-Wein leider nur einmal als Gutschein, egal, es war ein Versuch.

In der Küche angekommen fliegen meine Hände. Dana auf heavy rotation. Bis 10 Uhr müssen Königsberger Klopse für 10 Mann und gefüllte Champignons stehen, bis 13:00 Uhr Fingerfood für 82 Personen.

Um 10 kommt Herr U., mein heutiger Fahrer und meine Connection zu all den hervorragenden Servicekräften und und fährt die Königsberger Klopse an den ersten Auftraggeber, holt die Getränke vom gestrigen Getränkecatering ab, bringt das Geschirr von dort zum Verleih und holt bei der Gelegenheit gleich das neue Geschirr für heute dort ab und kommt wieder in die Küche zurück.

Fingerfood

Das ganze Fingerfood ist fertig, hier eine kleine Aufzählung:

  • 80 Canapés
  • 80 Bruschetta mit Tomate und Crostini mit Ziegenkäse
  • 20 Portionen Asiatische Kürbiscremesuppe
  • 20 Portionen Chili con Carne
  • 20 Portionen Kartoffellauchsuppe
  • 40 vegetarische Gemüsepuffer
  • 70 kleine Berliner Bouletten
  • 70 Hühnerspieße á la Saltimbocca
  • 80 Tomate-Mozzarella-Spieße
  • 40 Auberginenröllchen mit Ziegenkäse und Dattel

Dafür muss eine alte Dame wie ich ganz schön rotieren.

Zurück in der Küche angekommen, belädt Herr U. in rasender Geschwindigkeit das Auto mit dem Essen und fährt zum Auftraggeber. Wegen des Volumens muss er zweimal fahren, da nicht alles in das Auto passt! Vor Ort habe ich auch zwei Servicekräfte organisiert, die alles entgegennehmen und aufbauen. Das alles läuft wie geschmiert.

Als endlich nach der zweiten Lieferrunde die Küchentür hinter Herrn U. zu ist, setze ich mich das erste mal auf den Hintern, besser, ich lehne mich an den Arbeitstisch. Bei uns gibt es nämlich nichts zu sitzen. Das hatte Steffens Mama mal moniert, dass man sich ja nirgends hinsetzen könne. Aber wer sitzen will, muss halt auf die Toilette gehen…

Mein Blick wandert über das Chaos in der Spülecke, es stapeln sich leere GN-Behälter mit verschieden bunten Inhalten, Schneidebretter, Töpfe usw. usf.

Das alles zu bereinigen wird jetzt meine erquickende Aufgabe der nächsten Stunden sein. Das ganze Chaos bewältigen und die Küche wieder auf Vordermann bringen. Ich wasche also alles in der Küche ab, in der Zwischenzeit kommt Herr U. wieder mit dem Auto zurück und bestätigt mir, dass alles geklappt hat. Daher bin ich sehr beruhigt.

Danach fahre ich mit dem Auto zurück nach Hause, Steffen hat glücklicherweise die chinesische Suppe warm gemacht. Natürlich habe ich bis jetzt nichts gegessen. Wann denn auch. Danach lege ich mich hin und schlafe wie ein Stein bis 18:00 Uhr. Das ist genau die Zeit, in der der Anruf kommt, dass die Veranstaltung beendet ist und das Buffet abgebaut werden kann. Ich fahre wieder nach Weißensee und mit Hilfe der Servicekräfte wird das Auto schnell wieder mit schmutzigem Geschirr beladen. Der Kunde ist wieder begeistert.

Zuhause angekommen, bin ich so fertig, dass ich noch irgendetwas esse und direkt wieder ins Bett falle.