Angst
Was kannst du gegen die Angst vor der Zukunft tun? Hier ein Beitrag aus dem Beginn der Coronazeit, als normale Sterbliche auch mal Angst vor der Zukunft hatten:
Täglich schreit uns die Angst aus den Medien an. Angst vor Corona, vor der Ansteckung, vor der Kurzarbeit, vor dem Virus und vor der Rezession. Aus allen Ecken, dem Radio, dem Fernsehen und dem Internet wabert die Panik.
Was hilft gegen Angstzustände?
Zugegeben, das alles da draußen ist schon beängstigend, keine Frage. Besonders, wenn immer alles im Leben nach Plan verlaufen ist, und dann das.
Da ich mittlerweise zwangsweise Profi im Scheitern bin und alles, was ich je erreicht habe, vaporisiert wurde und ich wahrscheinlich nie ein normales Leben führen werde, habe ich zumindest krisentechnisch die perfekten Tipps, um Euch durch diese Situation zu helfen:
Frage dich: Wovor habe ich genau Angst?
Finde genau heraus, wovor Du genau Angst hast:
Ich bekomme kein Geld bzw. ich arbeite in Kurzarbeit
Aktuell hat man gewöhnlich auch keine Ausgaben. Keiner geht mehr Essen bzw. bestellt sich nur noch selten online Essen. Du brauchst keine teuren Klamotten mehr kaufen, um Deine Kollegen zu beeindrucken und zuhause trinken ist auch billiger.
Desweiteren greift in wirklich ernsten Fällen das Hartz IV Amt unter den Arm, ohne nach finanziellen Hintergründen zu fragen.
Werde ich meinen Job verlieren?
Das ist natürlich möglich, aber schau mal, inwiefern Dein Beruf systemrelevant ist. Wenn wir einfach mal von dem Szenario ausgehen, dass nach der Krise wieder hauptsächlich in Europa hergestellt wird und nicht mehr so viel importiert werden wird, welchen Beruf übst Du jetzt gerade aus?
Was denkst Du, kann dein Job nach der Krise tun?
Berufe, die sich keine Sorgen machen brauchen:
- echte wichtige Arbeit wie Ärzte, Pfleger, Krankenschwestern
- Berufe, welche Dinge mit ihren Händen tuen: Tischler, Elektriker, Handwerker, Köche
- Produzenten von notwendigen Dingen aus Europa
- all diese Berufe, die aktuell unterbezahlt aber wirklich lebensnotwendig sind, wie wir gerade sehen
Was passiert, wenn ich mich mit Corona infiziere?
Ja ok, das kann ich sogar nachvollziehen. Vor Krankenhäusern graut es mir auch. Aus Gründen.
Aber zunächst einmal, der Worst Case, das Sterben, ist für die Leser dieses Blogs eher nicht so tragisch. Wäre man doch direkt bei seinen Liebsten. Und Spoiler: wir werden alle sterben! Irgendwann.
Manchmal ist es auch hilfreich, sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinander zu setzen, da man auf diese Weise sein Leben sinnvoller nutzt. Fragt Euch doch einmal:
Wie will ich leben, damit ich am Ende in Ruhe sterben kann?
Nicht das man am Ende sagt, ach hätte ich doch …
Welche Dinge bereuen Sterbende in ihrem Leben?
- „Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein eigenes freies Leben zu leben“
- „Ich wünschte, ich hätte nicht so viel gearbeitet“
- „Ich wünschte, ich hätte meine Gefühle ausdrücken können“
- „Ich wünschte mir, ich hätte mehr Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie verbracht und Kontakt zu mehr Menschen gehalten die ich mochte“
- „Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein und mehr zu genießen“
Also genau das, was Ihr jetzt alle tun könnt!
Dank der neuen Medien, sozialen Netzwerke, Videochats und so weiter sind wir mit all den Menschen, die wir lieben oder zumindest mögen, auf der ganzen Welt verbunden. Auch wenn wir in der Isolation hocken, hat doch jeder ein Fenster in die Welt da draußen.
Sagt den Leuten, dass ihr sie mögt, dass ihr sie vermisst, was ihr vermisst.
Wovor habt ihr Angst? Gefühle zu zeigen? Nicht mehr cool zu sein? Was ist eigentlich cool? Wie pervers ist es, dass Stärke mit Emotionslosigkeit verbunden wird.
Ich kann Euch sagen, seitdem ich mich geöffnet habe, mein Herz in diesen Blog ausgeschüttet habe, meinen „Feinden“ verziehen habe und seitdem mit einem Lächeln durch die Stadt gehe, passiert mir soviel Positives und Tolles!
Stark sind die, die verwundbar sind und es auch zeigen.
Also, wie komme ich aus der Angstschleife heraus?
Schalte die Nachrichten ab!
Die sagen eh den ganzen Tag im Halbstundentakt dasselbe. Es reicht, wenn Du Dir das einmal am Tag reinziehst.
So schnell wird sich hier nichts an der Situation ändern, das geht schon noch paar Wochen so weiter.
Was mache ich mit der freien Zeit? Mir ist so langweilig
Wolltest Du vielleicht immer schon einmal etwas völlig anderes machen? HTML lernen, das Abi nachholen oder einen Fernlehrgang in Feng Shui machen?
Warum denn nicht jetzt mit all dieser Zeit zuhause?
Vielleicht eröffnen sich auf diese Weise neue Zukunftschancen für das große DANACH. Vielleicht ergibt sich auf diese Weise auch eine neue Sichtweise auf das Leben und eine neue Quelle für den Zuverdienst.
Und auch wenn Du denkst, Bilder malen ist albern und damit kann man doch kein Geld verdienen und überhaupt, das ist völlig sinnlos! Es gibt etwas das noch sinnloser ist:
Rechtsanwälte, die davon leben, Menschen, die nur ihren Job ausüben und nicht so juristisch bewandert sind, wegen Nichtigkeiten abzumahnen.
Male dann doch lieber besser Bilder oder klöppele einen Strumpf. Vielleicht wirst Du Superstrumpfklöppeler, der Beste der ganzen Welt oder zumindest von Kleinzschachwitz.
Protokolliere die Veränderungen
Es ist sehr schwer, sich ständig allein aus dem Loch zu ziehen. Deswegen ist es hilfreich, ab und an auf seine Fortschritte zurück zu blicken. Mir hilft dabei ein Tagebuch. Und genau dafür habe ich mal ein paar Achtsamkeitstagebücher kreiert.
Ich kann nichts zuhause machen, die Kinder nerven (der Mann nervt)
Siehe oben, die letzten Worte von Sterbenden:
„Ich wünschte mir, ich hätte mehr Zeit mit meinen Freunden und meiner Familie verbracht und Kontakt zu mehr Menschen gehalten die ich mochte“
Du sitzt zuhause mit den Menschen, die Du am liebsten haben solltest.
Was gäbe ich für nur einen weiteren Tag mit Steffen!
Gleichzeitig ist diese Situation eine Möglichkeit, darüber nachzudenken, ob diese Beziehung die Richtige ist.
Wenn der Mann gewalttätig ist, ist sie das definitiv nicht! Weg, Schluss, aus! Das wird nie besser!
Vielen Dank für deine aufrichtigen Worte und die sensible Herangehensweise an dieses wichtige Thema. Dein Beitrag ist nicht nur informativ, sondern auch eine Ermutigung für jeden, der sich in den Schatten der Angst wagt.
Liebe Grüße,
Sofia
Danke, wie schön, wenn ich helfen kann