Es ist Sonntagmorgen. Wir sind noch bei Steffens Eltern. Noch. Denn später am Tag geht es zu meinem Papa in die Oberlausitz. Wir ziehen Weihnachten mit ihm vor. Wegen China.
Frühstück in Dresden
Nachdem wir den beiden gestern unsere Sorgen über die wohl erneute Krebserkrankung und unsere ungewisse Zukunft lang und breit erzählt und unsere Herzen ausgeschüttet haben, ist beim heutigen Frühstück Stillschweigen über die Thematik angesagt.
Aber das tut auch sehr gut, wir haben uns schon wieder viel zu sehr Gedanken über die Zukunft gemacht und wie es jetzt wohl weiter geht, so dass Dresdner Banalitäten aus einer Welt ohne Probleme gerade sehr heilsam sind.
Gleich nach dem Frühstück fängt die Mutti auch schon wieder mit der Vorbereitung des Mittagessen an.
Mir sind ja solche Tagesabläufe komplett rätselhaft: aufstehen, Frühstück machen, wegräumen, sauber machen, Mittagessen machen, wegräumen, saubermachen – wahlweise hier bitte noch ein Kaffee mit Kuchen integrieren – und dann das Abendbrot vorbereiten, essen, wegräumen, saubermachen. Tagesschau. Einen Film schauen, vielleicht ein Buch lesen. Aber maximal eine Stunde. Dann ins Bett.
Erstens ist es mir unverständlich, so oft am Tag zu essen und zweitens, und noch viel wichtiger: wo bleibt da die Zeit für einen selbst? Für Hobbies? Aber, jeder nach seiner Fasson.
Mittags gibt es Sauerbraten mit Rotkraut und Klößen, für Steffen ohne Fleisch. Heute Abend gibt es noch mal Fleisch, da möchte er nicht schon mittags seinen Fleischkredit verschießen.
Nach dem Mittag gehts zu meinem Papa, dazwischen noch kurz dem Neffen zum Geburtstag gratulieren und weiter.
Oberlausitzer Weihnachtsessen
Da dies unser letzter Abend in diesem Jahr mit Papa ist, wenn, ja wenn wir nach China fliegen dürfen, ziehen wir Weihnachten vor. Um ganz genau zu sein, das typische Oberlausitzer Weihnachtsessen.
Entgegen des allgemeinen deutschen Weihnachtsabendessens am Heiligabend, dem Kartoffelsalat mit Würstchen, ist das typische Weihnachtsessen bei uns Schlabberwürste mit Sauerkraut, gebratenen Zwiebeln und Salzkartoffeln (Siehe Bild)
Das ist natürlich nicht im entferntesten eine krebskonforme Ernährung, aber heute ist für uns Heiligabend und diese Würste gibt es nur zu einer bestimmten Zeit frisch beim Fleischer zu kaufen.
Die Würste sind schlesische Bratwürste, also rohe Bratwürste, daher auch der Name „Schlabberwürste“, welche zu Weihnachten anders gewürzt werden. Hier kann man sie sich nach Hause bestellen, wenn ich Euch Appetit gemacht habe.
Nach dem Essen reden wir mit meinem Papa auch noch weit in die Nacht hinein und laden unsere Sorgen ab.
Ich wollte gerade noch etwas in deinem Blog nachlesen und habe gemerkt, dass bei die links unter deinen Beiträgen „gestern“ „morgen“ oder andere Wortvarianten nicht funktionieren. Vielleicht geht es anderen auch so oder nur mein Notebook mag diese nicht links nicht. Das kann natürlich auch sein.
Liebe Grüße Weena
Huch, danke für die Info! Ich wollte sowieso die Tage mal „aufräumen“, da kümmere ich mich gleich darum. Lieben Dank Dir!