Da ich Steffen noch mal eine Nacht bei sich zuhause gegönnt habe, stehe ich zeitig auf und kann meine Computerdinge in Ruhe machen. Er kommt dann gegen 9:00 Uhr zum Frühstück und wir machen uns frische Smoothies, LaVita und Schnitte mit Brot.

Frau H.s selbstgemachter, also der von ihren Bienen selbstgemachte Honig aus der Uckermark ist alle. Skandal. Wir brauchen neuen! Steffen packt seine Tasche, heute geht es leider wieder in die Charité zur 3. Chemo. Ich nehme ihn mit auf dem Weg zur Metro, kaufe danach ein, und dann geht es mit den Einkäufen in die Küche.

Man mag meinen, dass wir uns langsam mit den Umständen arrangiert haben.

DPD

Und da ist ja noch das DPD – Problem. Langsam brauchen wir die Pakete, da wir ja ab Mitte nächster Woche im Urlaub sind. Also setze ich das Nudelwasser für die BMG an. Bis ein Topf mit Wasser für 40 Mann kocht, dauert es eine gute Stunde. Ich habe also eine Stunde lang Zeit und fahre zu DPD gleich um die Ecke. Die armen Kerle, die dort am PickUpShop arbeiten, tun mir leid. Aufgebrachte Menschen stehen Schlange und fragen nach ihrem Paket und rauchen danach Zigaretten vor Wut, weil die Pakete verschwunden sind.

Der DPD-Bearbeiter sagt mir, dass heute oder morgen das Paket in den von mir benannten PickUpShop geliefert werden wird. Wenn nicht, ist es wohl weg. Dann müsse ich neu bestellen. Das ist eine schöne Sache, nur nicht, wenn man schon alles vorab bezahlt hat.

Ich frage ihn, was eigentlich das Problem ist, und er sagt, die Lagermöglichkeiten sind einfach zu klein, das riesige Lager ist jetzt schon zu klein kalkuliert für den ganzen Bestellansturm und es ist noch nicht mal Weihnachtsgeschäft! Die Leitung kalkuliert damit, dass man das Paket ja neu bestellen könne, wenn es verschwunden ist.

Merke: lass Dir nichts über DPD anliefern! Schon gar nicht zu Weihnachten!

Und wie immer trifft es die armen Würste an der Information bzw. dem PickUpShop. Ungebremst entlädt sich die Wut der Besteller über ihnen. Es gab mal wieder zu viele Umstrukturierungen und Optimierungen. Die wütenden Kunden sollten mit ihrer zu recht geballten Wut besser mal die Spitzen-BWLer treffen oder Wirtschaftsberater, die alles zu Tode optimieren und von fremder Leute Arbeit leben und profitieren. Dieser immer schneller drehende Kapitalismus ist nicht gut für uns Menschen.

Ich bedanke mich freundlich für die Auskunft und er meint nur, danke, dass sie die Woche lang schon Geduld mit uns hatten. Das war wohl der einzige Freundlichkeitshöhepunkt für den armen Kerl an dem heutigen Tag.

Zurück in der Küche mache ich fix das Essen fertig und liefere aus. Ich habe eine kleine Erkältung. Dafür mache ich mir abends eine leckere Reisbowl mit Sushireis.