Achtsamkeit

Achtsamkeit in der Trauer ist deine größte Chance, die Trauer schneller zu bewältigen. Hier verrate ich dir, wie du einen Sinn in all dieser Sinnlosigkeit findest. Ein Achtsamkeitstagebuch oder Glückstagebuch kann dir dabei helfen. Wie das geht, erfährst du hier:

Hier kommt nun die Fortsetzung meines letzten Blogeintrages zu dem Thema Langeweile.

Ich nehme dich mit auf eine Reise in meinen Kopf. Denn diese wahnwitzige Idee wurde an einem kopfschmerzlastigen Morgen geboren. Es war wahrlich eine Schnapsidee. Aber manchmal sind genau diese Ideen manchmal die besten. Aber lies selbst:

Was war mal wieder geschehen?

Meine Freundinnen und ich hatten am Wochenende zuvor in meiner Wohnung in den Frauentag hinein gefeiert und dabei die Nacht wild tanzend zum Tage gemacht. Heimdisko in Zeiten von Corona. Damals ging das noch, tanzen zu Dritt. Tanzen im Viereck. Feiern bis um vier. Die Musik war laut und wir tanzten eklektisch, so dass die Geduld des Nachbars irgendwann gegen 03:00 Uhr zuende war und er hoch kam, um sich zu beschweren. Mit Recht natürlich.

Am darauffolgenden Morgen wachte ich mit einem einen dicken Kopf und einem verrenkten Knie vom Tanzen auf. Das schlechte Gewissen lag hässlich neben mir.

Als erstes habe ich mich daher schnell noch mal beim Nachbarn entschuldigt und ihn als Wiedergutmachung zum Essen eingeladen. Als es dann soweit war und der Entschuldigungsabend nahte, kochte ich ihm ein sehr gutes Rindergulasch mit böhmischen Knödeln und Rotkraut und er brachte mir dafür im Gegenzug Rotwein mit. (jeder macht halt was er kann)

Das darauffolgende Ergebnis war ein ähnlicher Morgen wie nach der Tanzsause, nur dass er statt eines verrenkten Knies eine Schnapsidee gebar:

Ein Glückstagebuch für dich!
Für mehr Achtsamkeit in der Trauer!

Ja, du hast richtig gehört.

Ich selbst führe ja so ein Achtsamkeitstagebuch jeden Tag. Es hilft mir ungemein, mit der Situation klar zu kommen.

Also dachte ich mir so, vielleicht hilft es auch anderen in der Trauer? Vielleicht hilft dir ja auch, in der Trauer achtsamer mit dir selbst umzugehen?

Glück, Trauer und Achtsamkeit – wie passt das zusammen?

Trauer stellt dein Leben auf den Kopf. Verzweifelt versuchst du den Anker im Jetzt auszuwerfen. Du weißt, du kannst nicht zurück. Die drei hässlichen Schwestern kommen dich besuchen:

Im Jetzt sein

Ich habe schon mal hier darüber geschrieben, dass das „im jetzt sein“ dir helfen wird, deine Trauer zu bewältigen. Dabei hilft dir die andere hässliche Schwester:

Akzeptanz

Du weißt leider viel zu gut, dass du nicht zurück kannst. Dein Geist möchte so gerne zurück, zurück in die sichere Vergangen heit, doch du kannst einfach nur im Jetzt sein. Deswegen musst du einfach akzeptieren, was passiert ist.

Zukunft

Ach diese doofe Zukunft, in der Trauer hast du nicht die leiseste Ahnung wie es weitergehen soll. Sehr imprägnant dabei dieser erste Beitrag von mir zum Thema meiner Zukunft. Glücklicherweise hat sich ja dann alles Jahre später eingerenkt. Aber ich fühle mich von damals immer noch.

Die menschliche Psyche ist ein wunderbares Ding

Dein Körper ist schlau. Vergiss das nicht. Dein ganzer Körper ist ein Organismus, der bis ins kleinste Detail aufeinander abgestimmt ist und nur eins will:

Überleben!

Und während du null Überlebenswillen hast, mogelt er Dinge in deinen Alltag:

• ein Katzenvideo bringt dich spontan zum lachen
• du schaust verträumt auf diese eine Kornblume
• ein Lied aus der Vergangenheit kommt, das nicht belastet ist, und lässt dich unbeschwert fühlen 

Mir ist schon klar, dass du zur Zeit verdammt weit davon entfernt, glücklich über deine Situation zu sein. Alles erscheint sinnlos, hoffnungslos. Die Aufgaben erschlagen dich. Du löst Probleme für zwei oder drei Menschen gleichzeitig. Wie. soll. das. gehen?

Und welches Glück sollst du bitte sehen, geschweige denn, auf dich ziehen.

Der Mensch wächst mit seinen Aufgaben

Und davon hast du viel zu viele! Ich weiß. So viel ist noch zu tun. Doch wusstest du, dass du, um die Dinge richtig zu tun, nur drei Dinge täglich bewältigen kannst?

Und vergiss nicht deinen derzeitigen kläglichen Zustand. Das Trauerhirn, die Trauerdemenz sind reale Probleme!

Also beschränke deine To-Do-Liste auf drei Dinge. 

Glaub mir, umso beruhigender ist das Gefühl, genau diese drei Dinge abzuhaken. Und am besten ist es, diese drei Dinge schon am Abend herauszuarbeiten. 

Schreib drei Dinge auf, die du morgen tun musst!

Dieses Buch bringt dich durch ein ganzes Trauerjahr. 52 Wochen lang frage ich dich täglich genau diese beiden Fragen. Und damit du ein Gefühl dafür bekommst, frage ich jeden Sonntag diese Frage:

Was würdest du tun, hättest du unbegrenzte Geldmittel?

Auch wenn du nicht daran glaubst, dass du jemals im Lotto gewinnst, löst diese Frage eines deiner größten Probleme:

Welche Sache würde dich wirklich glücklich machen?

Welches Ziel treibt dich im Leben an?

Was würdest du tun, müsstest du nicht all diese Pflichtdinge tun müssen?

Und hinter dieser Frage liegt das ware Gold – dein Treibstoff für die Zukunft. Glaubs mir, so habe ich meinen Antrieb gefunden, das zu tun, was ich hier mache: Trauernden Frauen, denen dasselbe passiert ist, wie mir, wieder Hoffnung zu geben. Und glaub mir, das ist das Beste, was ich jemals getan habe!

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