kalte Kefir Suppe mit roter Bete

Kalte Rote-Bete-Suppe mit Kefir

von | Jun 24, 2020

Es gibt viele Namen für dieses einfache Glück aus Roter Bete und Kefir: Swekolnik, Schaltibarschtschiai, Saltibarsciai, Chlodnik. Aber eigentlich ist es doch „nur“ kalte Rote-Bete-Suppe mit Kefir. Und Glück, pures Glück!

Portionen

2

fertig in:

45 min

Kalorien:

135

Einleitung

Über das Rezept

von: Dana Heidrich

Geben wir es zu, wenige werden sich die richtigen Namen für diese Leckerei merken können, außer sie haben Connections oder eine Affinität zum Ostblock. Beides ist bei mir vorhanden und daher möchte ich mit euch gerne dieses leckere und kühlende Sommerrezept für eine kalte Rote-Bete-Suppe mit Kefir teilen. Ich habe dieser Suppe einen Touch Dana verpasst, sie also ein kleinwenig gepimpt.

zarter Rinderbraten

Eine wunderbar leichte und kühlende Suppe aus Roter Bete, Gurken, Dill und Eiern mit Kefir. Perfekt im Sommer und befriedigt das Fernweh. Kalorienarm, glutenfrei und ohne Kartoffeln lowcarb. Perfekt bei einer Keto-Diät.

Wir alle wissen, was passiert, wenn wir Omas Originalrezept ändern. Es wird wahrscheinlich Ärger geben. Die Grundfesten des Universums werden erschüttert. Die Erdscheibe kippt womöglich um.

Kalte Rote-Bete-Suppe mit Kefir

Aber da ja wieder einmal der bevorstehende Weltuntergang am 21.06.2020 ausfiel, zupfe ich den Teufel am Bart und ändere das Rezept ein klein wenig um. Natürlich nicht derart, wie manche Zeitgenossen es schaffen, aus einem einfachen und leichten Thaicurry eine Ausgeburt der Hölle zu kreieren, welche lediglich auf wenige Zutaten reduziert wurde und nun nur noch hauptsächlich aus Sahne, dem Currypulver von der namensgebenden Wurst und Rosinen besteht.

In diesem Fall hier habe ich das klassische Rezept lediglich themenspezifisch mit dem Schwerpunkt „Osteuropa“ ein klein wenig mit Knoblauch, Zitrone und Kürbiskernöl modifiziert.

Also gestrenge osteuropäische Mamas und Omas, drückt bitte bei dieser Variante der kalten Rote-Bete-Suppe ein Äuglein zu und probiert es einmal aus.

Osteuropa

Was haben denn nun Knoblauch, Zitrone und Kürbiskernöl mit Osteuropa zu tun und welche Zutaten verbindet man eigentlich mit diesem riesigen Gebiet?

Ich persönlich verbinde mit Osteuropa im wesentlichen folgende Zutaten:

  • Dill
  • Saure Sahne, Kefir
  • Salzgurken
  • Meerrettich
  • Knoblauch
  • Rote Bete
  • Speck, Wodka und Zwiebeln
  • Und dazu schönes Roggenbrot

Jüdische Küche

Interessanterweise findet man all diese Zutaten auch in der jüdischen Küche, Wodka und Speck ausgenommen.

Wenn meinen australischen Bruder hart das Heimweh packt, fährt er zum Beispiel gerne in das jüdische Viertel von Melbourne, um seinem Schmacht nach Salzgurken nachzugehen. In unserem Genpool dümpelt ziemlich viel Osteuropa herum, dies möchte halt ab und an befriedigt werden. Ein anderes beliebtes Rezept unserer Familie sind zum Beispiel Russische Pasteten.

Genauso wie die Salzgurken haben die jüdischen Auswanderer auch das Roggenbrot mitgebracht und daraus einen amerikanischen Klassiker kreiert:

Reuben-Sandwich

Dieses russische Roggenbrot, manchmal mit einem Hauch Kümmel, findet sich im Reuben-Sandwich wieder, welches von Reuben Kulakofsky, einem litauisch-jüdischem Auswanderer in Omaha erfunden wurde. Vielleicht war es aber auch der Deutsch-Jude Arnold Reuben, der diese Delikatesse in New York in seinem Restaurant „Reuben´s Delicatessen“ 1914 kreierte.

Das gegrillte Sandwich besteht aus hauchdünn aufgeschnittenem Pastrami – einer Art Rinderschinken – artverwandt mit dem türkischen Pastirma – , Schweizer Käse und Sauerkraut, manchmal Salzgurken, welches zwischen zwei Scheiben Roggenbrot getoastet wird, bis der Käse zerläuft.

Österreichischer Touch

Im Jahre 1914, dem Geburtsjahr von Reubens Sandwich, reichte das österreich-ungarische Reich bis weit in die jetzige Ukraine hinein. Die östlichsten Städte hießen Lemberg und Tarnopol und jetzt Lwiw und Ternopil.

Dagegen hat im Gegenzug hat im russischen Sprachgebrauch das deutsche Wort BUTERBROD Einzug gehalten. Es steht im russischsprachigen Raum für eine belegte Stulle …

Daher gibt es heute eine leckere osteuropäische Kalte Rote-Bete-Suppe mit einem leichten österreichischen Touch in Form von steirischem Kürbiskernöl.

Zutaten

  • 250 gr gekochte rote Bete
  • 1 halbe Gurke
  • 4 Stück Radieschen
  • 2 Stück Knoblauchzehen
  • 2 Stück Frühlingszwiebeln
  • 500 ml Kefir
  • 2 Stück gekochte Eier
  • 50 gr Dill
  • 1 Stück Zitrone
  • 2 EL Kürbiskernöl
  • (400 gr Kartoffeln)

Nun, wie man sieht, alles ist miteinander verbunden. Von der kalten Rote Bete Suppe in Osteuropa, über die russischen Salzgurken, die sich aufgrund der Diaspora weltweit verbreiten und meines Bruders Heimweh in Melbourne befriedigen, hin zum Butterbrot welches sich im Reubensandwich mit Pastrami und dem türkischem Pastirma wieder vereinigen.

Und als österreichische Reminiszenz habe ich daher diese kalte Rote-Bete-Suppe einfach mit steirischem Kürbiskernöl getoppt, somit die Grätsche zu Österreich geschlagen und so ein absolut rundes Gericht kreiert. Das Kürbiskernöl findet Ihr mit einem Klick hier:

zarter Rinderbraten

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Schritt 1

Rote Bete, Radieschen und Gurke reiben und in einen Topf geben

Schritt 2

Frühlingszwiebeln in feine Ringe schneiden, gekochtes Ei kleinhacken und dazu geben. Knoblauch pressen, Zitronensaft dazu geben, pfeffern und salzen

Schritt 3

Kefir dazugeben und 30 Minuten ruhen lassen.

Schritt 4

Nach Appetit jetzt ein paar Kartoffeln als Beilage kochen, Brot geht aber auch. Oder nichts, dann lowcarb und keto

Schritt 5

gekochte Kartoffeln auf einen Suppenteller geben, eine Kelle der Rote-Bete-Suppe dazu geben und Kürbiskernöl drüber.

Bestes Kürbiskernöl gibt es hier: