Hat Trauer etwas Positives? Kann man mit mehr Kraft aus einem Trauma kommen?

Posttraumatisches Wachstum

von | Jun 1, 2023

Was ist posttraumatisches Wachstum? Wie kannst du den Verlust eines geliebten Menschen oder ein anderes Trauma für das eigene Persönlichkeitswachstum nutzen? Auch du kannst eine Krise als Chance für einen Neuanfang nutzen und sogar ein erfülltes und endlich glückliches Leben gewinnen!

Letztes Jahr schaute ich völlig unbedarft die zweite Staffel von Star Trek Discovery und da sagt doch tatsächlich jemand zu Michael, sie solle sich um eine trauernde Person zu kümmern, denn sie würde sich ja schließlich mit posttraumatischen Wachstum auskennen.

Ich quieke auf und falle fast vor Schreck vom Sofa:

Was zur Hölle ist posttraumatisches Wachstum?

Sollte man tatsächliches etwas Positives aus der Trauer gewinnen? Ist es gar das, was ich bei mir ständig fühle? Denn viel zu genau beschrieb es meinen Bewusstseinszustand. Denn bis jetzt kannte ich lediglich posttraumatisches Belastungsstörung und als höchstes der Gefühle und im Idealfall die Resilienz als Antwort auf ein Trauma und keiner der beiden Schuhe passte mir. Ich war mittlerweile glücklicher und zufriedener als je zuvor, ich hatte keine Angst mehr und ich hatte die Liebe zu mir selbst das erste Mal in meinem Leben entdeckt.

Was ist ein Trauma?

Wiki sagt: In der Psychologie ist ein Trauma eine starke psychische Erschütterung. Das Erlebnis konnte nicht verarbeitet und integriert werden, da es diesen bestimmten Menschen überforderte. Dabei werden vorhandene Bewältigungsmöglichkeiten überschritten und Grundannahmen über sich und die Welt zerstört. Dies ist mit massivem psychischen und emotionalen Leid verbunden.

Der plötzliche Verlust eines geliebten Menschen, eine traumatische Szene, der plötzliche Verlust der Sicherheit durch ein Scheitern ja sogar Corona kann ein Trauma verursachen.

Halten wir also fest: Posttraumatische Belastungsstörung ist bekannt, Resilienz mittlerweile auch, aber dieses posttraumatische Wachstum leider nicht.

Was ist dieses Posttraumatische Wachstum?

Erst seit den 90er Jahren des letzten Jahrtausends beschäftigt sich die Traumaforschung näher mit dem posttraumatischen Wachstum. Die Forscherteams stießen vermehrt auf Berichte, in denen die befragten Personen schilderten, dass die traumatische Erfahrung sie nicht nur viel gekostet, sondern auch bereichert hatte. Überlebende unterschiedlichster Ereignisse teilten die Wahrnehmung, dass sie durch die Auseinandersetzung mit dem Erlebten ein tieferes Verständnis von sich selbst und dem Leben im Ganzen gewonnen hatten.

Menschen mit posttraumatischem Wachstum erleben ein Upgrade in diesen fünf Punkten:

 

  • eine größere Wertschätzung des Lebens
  • tiefere soziale Bindungen
  • mehr persönliche Stärke und Resilienz
  • neue Prioritäten im Leben
  • ein erweiterter Sinn für Spiritualität

Dies kann ich persönlich nur bestätigen. Meine Veränderung stellt sich explizit so dar:

  • von der latenten Depression vor Steffens Tod hin zum jetzt schier grenzenlosem Glück
  • mehr tiefe echte Freundschaften, ein großer Pool aus echten Freunden
  • mich erschüttert kaum noch etwas
  • ich tue ausschließlich das, was mir gefällt und mich auch glücklich macht
  • keine Angst
  • Buddhismus und Hinduismus rettete mein Leben

Was hat das mit diesem Blog zu tun?

Und das ist übrigens der Grund, warum es auf diesem Blog so ruhig geworden ist. Ich habe gar nicht mehr so viel trauerbezogene Erlebnisse. Meine wichtigsten aktuellen Erkenntnisse teile ich gerne mit euch direkt über meinen Newsletter. Auch deswegen ziehe ich mich aus den sozialen Medien etwas mehr heraus. Es ist mir zu anstrengend und meine neues Leben nach dem Trauma ist zu schön.

Warum hört man nichts vom posttraumatischen Wachstum?

Mein persönliches subjektives Gefühl ist leider, dass wir alle eher über die traurigen und schlimmen und beängstigenden Erlebnisse reden aber nicht über positive Nachrichten und Erfolge. In einer Gesellschaft, wo ein Dasein als Opfer mehr unterstützt wird, als dass einer gefeiert wird, der es geschafft hat, ist posttraumatisches Wachstum eher eine Rarität.

Denn im Gegensatz zur Opferposition, in welcher man immer bleiben darf, gerne die Opfer-Karte zeigt und vom Gegenüber auch gerne bemitleidet wird, erfordert ein posttraumatisches Wachstum viel eigene Arbeit, Schmerz, Selbstreflektion und man wird am Ende auch noch skeptisch von Opfern beäugt.

Die Bereitschaft, sich selbst zu verändern, ist bei vielen Menschen nicht sonderlich stark ausgeprägt. Es ist immer viel einfacher, auf die Schuld der anderen hinzuweisen.

Sich mit sich selbst zu beschäftigen, tut weh.

Es wird Wunden aufreißen.

Doch nur so kannst du heilen.

Merke: Wenn du es nicht dir selbst allein in einem Raum über Stunden aushältst, wirst du ein posttraumatisches Wachstum leider nicht erfahren. 

Kann ich es selbst erlernen?

Natürlich. Du kannst alles lernen. Ob Maschinenbau, WordPress, Chinesisch oder wie man Aktien handelt. Du hast ganz genau dasselbe Gehirn, wie jeder andere Mensch auch. Deine einzige Limitation bist du selbst. Deine Gedanken und Prägungen behindern dich. Alte Glaubenssätze halten dich zurück.

Du brauchst Neustart-Hilfe?

Gerne kann ich mit dir meine Erfahrung teilen, denn ich habe nach Steffens Tod, nach all diesem Scheiß meines bisherigen Lebens selbst dieses posttraumatische Wachstum erfahren.

Nach und nach hat es sich entfaltet und es wird immer mehr.

Meine Sichtweise auf mein Leben hat sich um 180 Grad zum Positiven verändert und mein Leben demzufolge seitdem auch – liebe Grüße aus Zypern!

Du willst auch so einen Wachstumssprung, denn du hast erfahren, wie kurz das Leben ist und du hast keine Zeit mehr zu verlieren?

Kenn ich: Lebens-Fomo

Ich gebe dir das Werkzeug an die Hand, was dich weiterbringt.

Was du mitbringen musst:

  • die Fähigkeit zu lernen
  • du musst alte Glaubenssätze über Bord werfen können
  • du wirst dorthin gehen, wo es richtig weh tut
  • schwarzen Humor akzeptieren, denn ohne Lachen geht es nicht