Was tun, wenn man den Tod eines geliebten Menschen nicht verkraftet
Du verkraftest den Tod deines geliebten Menschen gerade nicht? – Kenn ich:
Damals im Mai 2019 – Steffen war gerade mal drei Monate tot, damals wollte die Welt da draußen, dass ich langsam mal wieder tritt fassen müsste. Doch wie sollte das gehen? Wie sollte ich in dieser kurzen Zeit den Tod meines geliebten Partners verkraften?
Ein stückweit dachte ich selbst auch von mir, dass ich wieder Tritt fassen müsste. Das macht man doch so, oder? Ich weiß es nicht mehr.
Jetzt im Rückblick weiß ich, dass die Trauer furchtbar lange dauert und zäh ist und alles bisher Erlebte in den Schatten stellt. Wenn man bei einer schweren OP oder Krankheit die Heilungsprognose erfährt: 6 Monate, ein Jahr, vier Wochen – all das klingt schon furchtbar. Aber Trauer – Trauer dauert gefühlt ewig.
Zunächst ändert sich sich dein Empfinden von Raum und Zeit. Man denkt, dass es irgendwann nach der Beerdigung weitergehen müsste. Irgendwelches Geld will verdient werden, für irgendein Leben, welches gerade gar keinen Sinn mehr macht. Alles ist so unfassbar sinnlos und der Schmerz ist einfach nicht zu ertragen.
Ich muss zugeben, die eine oder andere Flasche Wein betäubte damals regelmäßig abends um Sechs meinen Schmerz. Denn abends um sechs war mein Schmerz am schlimmsten: Das Tagwerk war erledigt, Freunde waren in ihr wohliges Zuhause zurück gegangen und ich stand da ganz allein in meiner Wohnung mit all meinem Schmerz.
Ja, ich weiß, hier müsste eine Warnung hin, dass Alkohol schädlich ist und so. Aber wenn gerade nur zählt, dass du halbwegs überlebst, ist jedes Mittel, das hilft, deinen lebenden Zustand aufrecht zu erhalten, recht. Es ist ein bisschen wie Salzwasser trinken, wo es kein Süßwasser gibt. Funktioniert für sechs Tage, Wirkung für die Gesundheit: eher kritisch.
Denn du bist ja nicht doof, und weißt, dass das, was du gerade tust, nicht gesund ist. Aber dein Alkoholkonsum ist gerade eines der kleinsten Probleme, die du kurz nach dem Verlust in deiner Trauer hast. Kopf runter, betäuben und durch. Irgendwann kümmerst du dich darum. Denn, das kann ich dir versprechen, irgendwann wird es wieder besser (und ich darf das sagen, ich war da, wo du gerade bist).
Mai 2019 – der Tag, wo ich einfach nur tot umfallen wollte
Ich werde nie den Horror vergessen, als ich zwei Monate nach Steffens Tod das erste Mal zu meinem neuen Arbeitsplatz 100 km von Berlin entfernt gefahren bin. Auf dem Weg durch die traumhafte Uckermark passierte etwas Schreckliches, was Steffens Tod noch ein weiteres Sahnehäubchen aus ScheiXXe aufsetzte. Kannst du hier gerne nachlesen.
An diesem Tag fuhr ich mit meinem kleinen Lieferwagen vom Catering zu meinem neuen Arbeitgeber. In der Woche, wo Steffen und ich normalerweise in dieser Jahreszeit für eine Woche regelmäßig in unseren Traumurlaub fuhren. Du kannst dir vorstellen: Ich heulte Rotz und Wasser.
Ich weinte um Steffen, um mich, um unsere nicht mehr stattfindende Zukunft – alles war gerade sinnlos. Und als wäre das nicht genug, wurde ich in der Sekunde Zeuge davon, wie eine Katze totgefahren wurde. (ich liebe Katzen abgöttisch).
Das wars, dachte ich: Jetzt, spätestens jetzt müsste eigentlich mein Herz stehen bleiben. Doch das tat es nicht.
Das war der Moment, in dem sich alles änderte
Die Erkenntnis, dass man nicht so einfach tot umfällt. Dass nicht einfach aus purer Gedankenkraft das Herz stehen bleibt, zeigte mir auf, dass dieses furchtbare Leben hier gerade einfach so weiterging.
Und es war an mir, wie ich jetzt darauf blicken würde:
Würde ich für immer weiterleiden oder würde ich das zweite Leben für mich akzeptabel gestalten?
Würde ich lernen, den Tod meines geliebten Menschen über die Zeit verkraften zu können? Ich wusste es nicht. Aber ich konnte es ja mal versuchen.
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Echte Tipps von einer, die es durch die Trauer geschafft hat
Mit meinen Beiträgen unterstütze ich mittlerweile tausende Frauen.
Vergiss nicht: Du bist nicht allein!
Ab jetzt kann es nur besser werden – worauf wartest du noch?
Wie sollte ich den Tod meines Mannes verkraften?
Ich war mir damals so sicher: “Ich kann den Tod meines Mannes nicht verkraften”. Denn das schien unvorstellbar für mich. Dieser wundervolle Mensch war tot, einfach so, und ich lebte weiter.
So schlief ich jeden Abend ich mit dem selben Mantra ein, denn ich hatte so keine Lust mehr auf dieses Leben hier allein:
„lass mein scheiß Herz endlich stoppen, damit ich wieder bei Steffen sein kann.“ “ Ich halte das nicht mehr aus!“
und an Steffen gerichtet:
„wenn Du mich bei Dir haben willst, hole mich bitte heute Nacht ab“
Denn das ist eine der schlimmsten Sachen beim Tod eines geliebten Menschen: dass du noch weiter leben musst. Allein. Ohne deinen Menschen, mit dem du dich austauschen kannst. Du bist immer noch hier auf dieser Welt und egal wie sehr du es dir wünschst, nicht mehr hier zu sein und lieber bei ihm zu sein, lebst du trotzdem immer noch. Dieses Gefühl habe ich auch in diesem Blogartikel sehr gut beschrieben.
Aber wie habe ich es geschafft, da wieder rauszukommen und weiter zu leben? Gerne verrate ich dir meine Tipps:
Hallo, ich bin Dana,
ich bin seit 2019 Witwe und ich habe damals in der Trauer diesen Danachblog ins Leben gerufen. Hier setze ich mich mit allen Themen auseinander, die Trauernde beschäftigen, um ihr neues und ungewolltes Leben zu bewältigen.
Mittlerweile helfe ich tausenden Frauen mit meinen Impulsen, wieder Hoffnung und Zuversicht für ihr neues Leben zu erlangen. Mit meinem monatlichen Newsletter erreiche ich hunderte, mit TikTok tausende trauernde Menschen und schenke ihnen wieder Licht und Zuversicht.
Tipps, wie man den Tod eines geliebten Menschen verkraftet
Mittlerweile (2024) sehe ich nun etwas anders auf die Dinge zurück. Ich bin ausgewandert, habe wieder mein digitales Business. Kurzum: Ich lebe nun mein neues Leben 2.0 und bin unfassbar glücklich damit. Steffen ist im Herzen immer dabei und der Grund und Motivator für dieses zweite Leben.
Damit dir das auch gelingen kann, habe ich dir hier alles zusammengesucht, was mir damals geholfen hat.
Wenn manche Punkte nicht mit dir im Einklang sind, dann ist das gar kein Problem. Menschen sind verschieden und trauern unterschiedlich. Nimm dir das mit, was gut für dich klingt:
Erste Hilfe
Wenn dich der Schmerz total überwältigt, rufe entweder deine liebste, beste und geduldigste Freundin an. Wenn du keine hast, dann hilft die Telefonseelsorge:
0800.1110111
0800.1110222 und
0800.116 123
per Mail und Chat auf online.telefonseelsorge.de
Hier findest du sofort einen Ansprechpartner, der dich beruhigen und der dir weiterhelfen kann.
Suizid
Wenn du darüber nachdenkst, dir das Leben zu nehmen, rufe bitte die Feuerwehr
112
an, die sind da geschult.
Such dir ärztliche Unterstützung
Du denkst: das ist doch nur Trauer?
Bitte keine falsche Scheu und Scham. Sich Hilfe zu nehmen ist das Beste, was du gerade tun kannst: Denn das habe ich auch gemacht und kann es dir nur empfehlen: ich bin zu meiner Hausärztin gegangen, die mich umgehend krank geschrieben und mich an einen Psychologen überwiesen hat.
Die Reihenfolge ist diese:
1. Hausarzt – dieser macht eine Überweisung zu einem Facharzt für Psychologie/Psychologen
2. Psychotherapeuten suchen – das dauert, man kann nicht zeitig genug damit anfangen
3. Termin beim Psychologen machen und idealerweise schon einen Psychotherapeuten vorweisen. Vielleicht kennt der Psychologe auch noch einen
Auszeit
Besonders in der ersten Phase der Trauer kann dir eine Auszeit genügend Freiraum schaffen, um deine erste Trauer zu verarbeiten und dich neu zu sortieren.
Ich zum Beispiel war eine ganze Weile krank geschrieben, bin in eine Reha gegangen und habe mein Leben komplett neu unsortiert. Doch sowas braucht Zeit und Geduld und ganz viel Willenskraft.
Und nein, ich hatte dabei kein schlechtes Gewissen: hatte ich doch noch als Selbstständige fünfstellige Summen pro Jahr an Steuern gezahlt, Steffen hat sich deswegen aufgerieben, jetzt war die andere Seite mal dran, ihrer Pflicht nachzukommen.
Und wenn du Angst um deinen Arbeitsplatz hast? Keine Sorge, du bist ersetzbar, egal wie wichtig du denkst, zu sein. Wenn du stirbst, geht es ja auch weiter. Nichts ist so unsicher, wie eine Anstellung. Das Krankengeld kommt aber sicher (wenn du die Verlängerung nicht verschluderst).
Und vergiss nicht: du bist für dich ab jetzt Prio Nummer 1. Letztendlich bist du als Mensch in der Gesellschaft nur eine von vielen. Nur deinen Liebsten bist du alles. Achte auf dich, damit du noch länger hier bist. Und vergiss nicht: Wenn du dich nicht um dich selbst kümmerst, dann tut es keiner.
Setz dich immer an die erste Stelle mit deinen Bedürfnissen. Dir geht es jetzt scheiße?
Kümmer dich um dein Seelenheil. Jetzt!
Psychotherapeutische Hilfe
Ich weiß, dass es furchtbar schwer ist, einen Therapieplatz zu bekommen. Wenn du mit den neuen Medien vertraut bist, versuche es mal mit Instahelp. Hier findest du online Psychologen und Psychotherapeuten. Selbst wenn du in Hinterposemuckel wohnst, kannst du nun einfach online einen Facharzt finden. Kostet Geld, funktioniert dafür aber:
Trauerbewältigung und Trauerarbeit
Das sind die Worte, nach denen du im Internet und bei Instagram und TikTok suchen musst. Unter diesen Hashtags findest du entsprechende Unterstützung und Gedankensätze, die dich ansprechen können und die maßgeblich in deinem Prozess der Trauer helfen können. Kostenlos. In den Kommentarspalten findest du andere Trauernde, denen es vielleicht auch gerade genau so geht, wie dir.
Disziplin, Pflichtgefühl und Resilienz
Ja, das klingt jetzt in deinen Ohren sicher verboten und wie aus einem schlechten deutschen Film, zumal ja gerne immer Muschikatz-Kopfstreicheln und Verständnis verordnet wird.
Aber in meiner Trauer, in der Reha, da war mein mir eigenes Pflichtgefühl, der Drang, immer weiterzumachen, mein Motor und Antrieb.
Ein gesunder Tagesrhythmus, zeitig aufstehen, zeitig ins Bett gehen, Bewegung, Kreatives. Hauptsächlich Dinge tun, die mir gut tun. Selbstfürsorge in der Trauer ist unfassbar wichtig. Wie es geht, erfährst du in diesem Beitrag.
Seit Steffens Tod stehe ich nun fast (es gibt natürlich Ausnahmen) jeden Morgen zeitig auf, esse regelmäßig und großteils gesund, bewege mich, arbeite an meinem Geist, an meiner Seele und massiv an meiner Selbstliebe. Auch wenn es mal hakt, am nächsten Tag mache ich weiter.
Die Resilienz und das posttraumatische Wachstum kommt nicht von selbst. Wenn man das will, muss man an seiner Persönlichkeit arbeiten und diese ständig und stetig weiterentwickeln. Das ist hart, ja.
Du kannst natürlich auch für immer weiter trauern, auf diesem Level des Schmerzes bleiben und irgendwann an gebrochenem Herzen verrecken – aber dann weißt du, was du in deinem nächsten Leben gleich nochmal erleben darfst.
Willst du das deiner Seele noch mal antun? Und wer zur Hölle hat gesagt, dass es einfach sein würde?
Akzeptanz
Wenn man den Tod eines geliebten Menschen nicht verkraftet, doch du dennoch aus diesem Schmerz heraus willst, dann hilft es ungemein, diesen Umstand zu akzeptieren, dass dein Partner gestorben ist. Das dauert. Dies zu akzeptieren hat bei mir Monate und Jahre gedauert. Es will auf körperlicher, auf geistiger und seelischer Ebene akzeptiert werden. Zuerst begreift es das Hirn, nach und nach folgt der Rest. Das zu akzeptieren und dann dein ganzes Leben entsprechend darum zu adaptieren, das ist die große Kunst. Und es kann passieren, dass du, wie in meinem Fall, dein ganzes altes Leben über Bord wirfst. Mit all seinen Glaubenssätzen, Ideen, Inhalten, alten Bekannten und Orten. Wie das mit der Akzeptanz bitte gehen soll, darüber habe ich mir in diesem Blogbeitrag Gedanken gemacht.
Faul sein
Gönne dir regelmäßig Auszeiten. Sei gut zu dir. Wenn mal wieder dieser Tag kommt, wo alles schief geht. Der Tag, wo du denkst, dass sich die ganze Welt gegen dich verschworen hat, dann telefoniere mit einer guten Freundin, deiner Mama oder einem anderen lieben Menschen. Muckel dich in deinem Bettchen ein. Bestelle dir Pizza online, sei gut zu dir. Hab dich lieb. Denn nur du bist für immer mit dir zusammen – bis ans Ende aller Tage. Die faulsten Menschen haben die besten Ideen, vergiss das nicht. Es ist nichts schlimmes daran, ab und an mal richtig faul zu sein. Genieß es, zelebrier es!
Umgebe dich mit Menschen, die dich verstehen
Man sagt ja, du bist immer der Querschnitt der fünf Menschen, die dich umgeben. Das gilt auch in der Trauer.
Umgebe dich nur noch mit den Menschen, die dich bedingungslos lieben, verstehen und ab und an puschen. So wie meine Freundin V., kaum eine hat so mit mir mitgelitten und mich gleichzeitig in den Arsch getreten, weiterzumachen. Du brauchst niemanden, der ständig jammert, um dich herum. Die einzige, die gerade jammern darf, bist du. Dir ist gerade die größte Scheixxe passiert.
Dein Umfeld ist der größte Hebel für einen gesunden Umgang mit der Trauer. Denn Trauerarbeit ist harte Arbeit: ein stetiger Kampf, Akzeptanz und Adaption.
Immer wieder aufstehen, nachdem man auf die Nase gefallen ist, weil man wirklich alles neu lernen muss.
Dafür brauchst du Partner in Crime. Echte Freunde.
Wenn du deine Freundinnen jedoch lieber verschonen willst, wenn du vielleicht neue Freundinnen brauchst, wenn du einen wertvollen Austausch auf Augenhöhe mit anderen suchst, die etwas sehr ähnliches wie du erlebt haben, da habe ich was für dich. Ich habe die Online-Community gegründet, die ich damals selbst gebraucht hätte:
Online-Community
Ziemlich wahrscheinlich ist meine Online-Community genau das richtige für dich, wenn du all diese Punkte zuvor kopfnickend gelesen hast.
Ich habe in dieser Community Frauen versammelt, die an einem ähnlichen Punkt sind, wie du, ein ähnliches Alter haben und auch dieselben Sorgen: nochmal in dieses zweite Leben durchstarten zu müssen.
All die starken Frauen haben denselben unfassbaren Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen, aber auch den Willen, für ihren Liebsten weiter zu machen.
Ständiger Austausch miteinander, Live-Treffen innerhalb Deutschlands, Videocalls in jeder Woche, erste neue Freundschaften, alles inklusive.
Dort geben wir uns gegenseitig die Bestätigung, Kraft und das Verständnis für die Situationen und oben drüber gibt es noch einen fetten Schwung Liebe. Diese kannst du ganz leicht in Selbstliebe umwandeln.
Wenn du dich traust, wirst du ein Wunder erleben. Du hast ja noch keine Ahnung, welch schönes Leben dich noch erwartet!
Klicke hier für mehr Infos:
Stell dir mal vor, es könnte einfach gut werden!?
liebe Dana,
deine Worte haben mir wirklich sehr gut getan.
ich bin in tiefer Trauer.
meine geliebte Mama ist dieses Frühjahr gestorben.
das war für mich und meinem Mann sehr schwer.
sechs Wochen später ist mein Mann gestorben.
ich habe ihn über alles geliebt.
meine Trauer frisst mich auf.
Liebe Ramona,
das ist unfassbar furchtbar! Deine zwei Seelenmenschen – einfach weg. Nimm dir bitte Hilfe, geh zu deiner Ärztin, suche dir Psychotherapie. Du musst das nicht allein durchstehen. Abonniere meinen Newsletter. Ich drück dich fest, schreib mir gerne, wenn du dich austauschen willst.
Alles Liebe,
Dana